Youthcamp-2024 Newspaper

Das Jugendcamp der Lions Clubs "Rhineland-2024"  macht Halt im Kreis Düren

Das Jugendcamp der Lions Clubs "Rhineland-2024"  macht Halt im Kreis Düren. Dabei geht es darum, andere Kulturen kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen. Über politische Differenzen der Herkunftsländer hinaus

Heimbach Gegen Nachmittag ist auf dem Grillplatz in Hasenfeld, direkt am Wasser der Rur in wunderschöner Tallage, alles gerichtet. Denn hier bereiten die Mitglieder des Lions Club Kreuzau-Rureifel zusammen mit dem Kanuclub Kreuzau-Boich ihren Beitrag zum diesjährigen Internationalen Lions Youth Camp vor. Dessen Teilnehmer sollen an diesem Tag einen ganz besonderen Teil ihres diesjährigen Aufenthalts erleben - eine Kanufahrt auf dem Rursee. Als die Teilnehmer ankommen, merkt man ihnen schon eine gewisse Vorfreude auf das, was sie heute noch erleben werden, an. Die Vorfreude der rund 20 Jugendlichen aus allen Ecken der Welt mischt sich allerdings mit etwas Müdigkeit von den anderen Erlebnissen aus den Tagen davor. Deshalb schrecken ein paar nicht davor zurück, kurz vor ihrem Ausflug ihren Kopf für ein kurzes Nickerchen auf den Tisch zu verfrachten. Für alle, die wach bleiben, gibt es an diesem heißen Tag erstmal Erfrischungen, bevor es dann so richtig losgeht.

Die Teilnehmer sind für die Tour bereit. | Foto Ben Müller

Der Stopp in Heimbach stellt allerdings nur einen Teil des Programms dar, das die Jugendlichen bei ihrem vierwöchigen Aufenthalt hier erleben werden, erzählt mir Bernhard Höltmann, der die Feriencamps für Lions International organisiert. Denn das Camp sei organisatorisch wie auch pädagogisch eine Herausforderung für alle Beteiligten. Nach der Anmeldung der Jugendlichen im internationalen Lions-Club Netzwerk kommen sie nämlich zuerst zwei Wochen zu ihren deutschen Gasteltern, die wiederum selbst Kinder in internationale Camps schicken. Dort sollen sie Einblicke in ein deutsches Familienleben bekommen und mit ihren Gasteltern die Region besser kennenlernen, so Höltmann. Nach diesen zwei Wochen kommen dann alle in einer Jugendherberge zusammen und verbringen die zweite ihres Aufenthalts mit Gruppenaktivitäten. 

 

 

| Foto Ben Müller

Neben Spiele- und Grillabenden spiele auch der pädagogische Aspekt eine große Rolle, erklärt Höltmann. "Die Jugendlichen sollen nicht nur die anderen aus der Gruppe, sondern auch sich selbst reflektieren und besser kennenlernen". Denn in den Camps treffen oft ganz unterschiedliche Typen und Charaktere aufeinander. Das sei es eben auch, was den Reiz an der ganzen Sache ausmache: Aus der eigenen Komfortzone herauszukommen und sich in die Gruppe zu integrieren. Die Ergebnisse betrachtet Höltmann mit einer Prise Stolz. Denn auch Jugendliche aus Ländern, die sich politisch oft verfeindet gegenüberstehen, kämen in den Gruppen sehr gut miteinander klar. Denn sobald man merke, dass die, die sonst weit weg erscheinen, auch nur Menschen wie man selbst seien, sei alles andere kein Problem mehr. Nach dieser "Findungsphase" gehen die Unternehmungen wie die Kanutour erst richtig los: Ob ein Ausflug zum Drachenfels in Königswinter oder eine Vorstellung des "Starlight Express", hier können die Jugendlichen einerseits die wunderschöne Natur des Rheinlands sowie die Kultur und Geschichte der Region besser kennenlernen. Für die Ausrichtung der einzelnen Unternehmen bieten sich die insgesamt 18 teilnehmenden Lions Clubs aus dem Rheinland an, für deren Unterstützung Bernhard Höltmann sehr dankbar ist. Denn ohne die viele freiwillige Hilfe könne man so umfassende Programme nicht auf die Beine stellen. 

 

Der Text stammt von Ben Müller
Freier Mitarbeiter der
Lokalredaktion Dürener Zeitung

 

Unter Anleitung des Kanuclubs setzen sich die ersten in Bewegung. | Foto Ben Müller

Der Bürgermeister Heimbachs, Jochen Weiler, begrüsst die Gruppe

Zurück an den Rursee: Dort machen sich die mittlerweile erfrischten Teilnehmer mit Hilfe des Kanuclubs auf den Weg. Dabei begleitet sie auch der Bürgermeister Heimbachs, Jochen Weiler, der sich nicht nur sichtlich über die internationale Reisegruppe, sondern auch über die Reise selbst freut. Nach einer kurzen Einleitung und ein paar Sicherheitshinweisen begeben sich die Jugendlichen in die Kanus und starten ihre Reise. So manch einer ist jedoch erschrocken über das dem Sommer trotzende kalte Wasser des Stausees. Für die meisten bietet es wiederum den besten Grund, nicht zu kentern. Dann wird einer nach dem anderen zu Wasser gelassen, auch der Bürgermeister paddelt kräftig mit. Und so machen sich die Teilnehmer zu einem weiteren Highlight ihres Aufenthalts auf, an dessen Ende vielen der Abschied sicher schwer fallen wird. (bem)